Modulare Automation in der Fahrzeugindustrie

Bis dato war es in der Automobilindustrie üblich, für die automatisierte Fertigung eines bestimmten Produkts oder Werkstücks eine individuelle Anlage anzuschaffen. Diese Investition amortisierte sich aufgrund der Anlagen- und Produktlaufzeiten von jeweils fast zehn Jahren. Doch die Situation wandelt sich zunehmend: Die Auslastung der Fertigung mit einem einzigen Produkttyp, der über einen langen Zeitraum hinweg in hohen Stückzahlen produziert wird, ist nur noch in seltenen Fällen möglich.
Zu den sinkenden Produktstückzahlen und -laufzeiten kommt außerdem eine zunehmende Variantenvielfalt der Serienprodukte, die den langen Anlagenlaufzeiten nicht mehr gerecht wird.
Die SW Automation, ein Tochterunternehmen der Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW), hat frühzeitig erkannt, dass sich diese Diskrepanz nur durch sehr flexible, modulare Automationslösungen aufheben lässt. Die Unternehmensentwicklung vom Sonderanlagenbauer zum Anbieter modularer Automatisierungslösungen spiegelt diese Erkenntnis wider und zeigt, wie der Betrieb zukünftigen Marktanforderungen begegnet.
Innovative Technik
Die SW Automation GmbH wurde 1998 als Sonderanlagenbauer in der Nähe von Friedrichshafen am Bodensee gegründet. Das Unternehmen konzipierte für die in der Region ansässige Großindustrie Lösungen nach Spezialanforderungen, die von Werkstücken unterschiedlichster Größe bis zur Montageautomation reichten. Um Entwicklung und Bau der Unikatanlagen zukünftig effizienter zu gestalten und den sich ändernden Anforderungen im Automotive-Sektor Rechnung zu tragen, begann das Unternehmen ab 2014, eine Automationsplattform basierend auf einem Baukastensystem zu konzipieren. Dessen standardisierte Module lassen sich gemäß des jeweiligen Fertigungskonzepts und der Anwendung zu einer individuellen Anlage kombinieren. Aktuell stehen dafür im Baukastensystem des Unternehmens bereits sieben Standardmodule zur Verfügung. Durch die Eingliederung in die Gruppe des Werkzeugmaschinenbauers SW 2015 profitierte das Unternehmen zudem von neuen Optionen im Bereich des Marktzugangs sowie auf der Entwicklungsseite: SW investierte 2019 am Standort in Tettnang in neue Produktionsgebäude, die zukünftiges Wachstum ermöglichen.

Standardschnittstellen erlauben Anpassung im Feld

Der gesamte Engineering-Prozess, von der mechanischen bis zur Software-Konstruktion, wird inhouse durchgeführt. Auch die Montage der gefertigten Teile erfolgt durch SW Automation, ebenso wie Endinstallation, Inbetriebnahme und Service. Die Standardmodule sind per Plug & Play mit SW-Werkzeugmaschinen sowie Anlagen anderer Hersteller kompatibel.
Kundenspezifische
Fertigungslösungen von SW
Wir verstehen uns als Architekt von Fertigungsanlagen, insbesondere von Tier-1- und Tier-2-Zu­lie­fe­rern in der Automobilindustrie. Für eine optimale Lösung planen wir die gesamte Prozesskette mit dem Kunden komplett vom einzelnen Bauteil bis zum verpackten Produkt und konfigurieren ein baukasten-basiertes flexibles Anlagenkonzept.
Sven Makis, Geschäftsführer von SW Automation
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