Intelligenter Steckverbinder mit elektronischer Signalaufbereitung

Der Trend der Digitalisierung in der Industrie erfordert neue Lösungsansätze, das gilt auch für bisher rein elektromechanische Komponenten. Denn ohne eine leistungsfähige, durchgängige Infrastruktur stößt die Digitalisierung schnell an ihre Grenzen. Zur Infrastruktur gehören Steckverbinder und Leitungen. Deren Bedeutung wird zukünftig weiter steigen und sich beispielsweise in intelligenten Steckverbindern widerspiegeln. Einen Demonstrator für einen intelligenten Steckverbinder präsentiert Weidmüller erstmalig auf der Hannover Messe 2019 (Halle 11, Stand B58).
Die Entwicklung der Steckverbinder wird von drei Trends beeinflusst: der Digitalisierung, der Dezentralisierung und der Miniaturisierung. Bei der Dezentralisierung wandern im industriellen Umfeld immer mehr Funktionen in die Geräte- und Feldebene, wodurch es einen steigenden Bedarf an durchgängigen Verbindungen zwischen Geräten entlang der horizontalen und vertikalen Achse der Automatisierungspyramide geben wird. Auch eine Erweiterung um intelligente Funktionen gehört dazu. Eine Integration von Sensor- und Diagnosefunktionen direkt in den Steckverbinder ermöglicht völlig neue Anwendungsfelder und macht eine zusätzliche Sensorik überflüssig. Es lassen sich Messgrößen wie Strom, Spannung, Leistung und die Temperatur erfassen und über eine App, ein ERP-/SCADA-System oder eine Cloud speichern und auswerten. Auf der Hannover Messe können Besucher erstmalig einen Demonstrator für einen intelligenten Steckverbinder sehen, der die Übertragung, Erfassung und Analyse von Energie ermöglicht.
Der smarte Steckverbinder entstand im Rahmen des Förderprojektes des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung): „Intelligente elektrische Steckverbinder und Anschlusstechnologie mit elektronischer Signalaufbereitung (ISA)“.

Einfache Anwendung

Steckverbinder und elektrische Anschlusstechnologien spielen eine zentrale Rolle in der Vernetzung der Produktion von morgen. Sie sind die Hauptschnittstelle zwischen Maschinen, Steuerungen und Datenverarbeitungsanlagen und bilden somit die Grundlage für Funktionalität, einfache Handhabung und Zuverlässigkeit der Automatisierungstechnik. Der smarte Steckverbinder von Weidmüller kann sich in der bzw. den Anschlussleitungen von Fertigungsanlagen, -modulen oder -inseln befinden.
Der Steckverbinder dient der Energieversorgung, Signal- und Datenanbindung an die SCADA- oder ERP-Ebene. Im smarten Infrastruktur-Steckverbinder werden folgende Messgrößen auf den drei Phasen erfasst: Strom, Spannung und Leistung. Der Maximalstrom beträgt 3 x 72 A. Die Spannungsmessung geschieht direkt an L1-L3, ohne galvanische Trennung. Auch eine Temperaturerfassung ist integriert. Selbstverständlich ist der Steckverbinder auf das industrielle Umfeld abgestimmt, dafür stehen folgende Daten: Temperaturbereich -40 °C bis +125 °C, Spannung: 3 x 230 V/AC, Signalfrequenz: 50/60 Hz. Die Strommessung erfolgt mit Hallsensoren, das heißt, ohne Unterbrechung des Stromkreises.
Der smarte Steckverbinder befindet sich innerhalb der Anschlussleitung und erfasst dort verschiedene elektrische Werte und überträgt diese beispielsweise in eine App, Cloud oder in ERP- oder SCADA-Systeme
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