Die Entwicklung der Steckverbinder wird von drei Trends beeinflusst: der Digitalisierung, der
Dezentralisierung
und der Miniaturisierung. Bei der Dezentralisierung wandern im industriellen Umfeld immer mehr Funktionen in
die
Geräte- und Feldebene, wodurch es einen steigenden Bedarf an durchgängigen Verbindungen zwischen Geräten
entlang
der horizontalen und vertikalen Achse der Automatisierungspyramide geben wird. Auch eine Erweiterung um
intelligente Funktionen gehört dazu. Eine Integration von Sensor- und Diagnosefunktionen direkt in den
Steckverbinder ermöglicht völlig neue Anwendungsfelder und macht eine zusätzliche Sensorik überflüssig. Es
lassen sich Messgrößen wie Strom, Spannung, Leistung und die Temperatur erfassen und über eine App, ein
ERP-/SCADA-System oder eine Cloud speichern und auswerten. Auf der Hannover Messe können Besucher erstmalig
einen Demonstrator für einen intelligenten Steckverbinder sehen, der die Übertragung, Erfassung und Analyse
von
Energie ermöglicht.
Der smarte Steckverbinder entstand im Rahmen des Förderprojektes des BMBF (Bundesministerium für Bildung und
Forschung): „Intelligente elektrische Steckverbinder und Anschlusstechnologie mit elektronischer
Signalaufbereitung (ISA)“.
Einfache Anwendung
Steckverbinder und elektrische Anschlusstechnologien spielen eine zentrale Rolle in der Vernetzung der
Produktion von morgen. Sie sind die Hauptschnittstelle zwischen Maschinen, Steuerungen und
Datenverarbeitungsanlagen und bilden somit die Grundlage für Funktionalität, einfache Handhabung und
Zuverlässigkeit der Automatisierungstechnik. Der smarte Steckverbinder von Weidmüller kann sich in der bzw.
den
Anschlussleitungen von Fertigungsanlagen, -modulen oder -inseln befinden.
Der Steckverbinder dient der
Energieversorgung, Signal- und Datenanbindung an die SCADA- oder ERP-Ebene. Im smarten
Infrastruktur-Steckverbinder werden folgende Messgrößen auf den drei Phasen erfasst: Strom, Spannung und
Leistung. Der Maximalstrom beträgt 3 x 72 A. Die Spannungsmessung geschieht direkt an L1-L3, ohne
galvanische
Trennung. Auch eine Temperaturerfassung ist integriert. Selbstverständlich ist der Steckverbinder auf das
industrielle Umfeld abgestimmt, dafür stehen folgende Daten: Temperaturbereich -40 °C bis +125 °C, Spannung:
3 x
230 V/AC, Signalfrequenz: 50/60 Hz. Die Strommessung erfolgt mit Hallsensoren, das heißt, ohne Unterbrechung
des
Stromkreises.
Der smarte Steckverbinder befindet sich innerhalb der Anschlussleitung und erfasst dort verschiedene elektrische
Werte und überträgt diese beispielsweise in eine App, Cloud oder in ERP- oder SCADA-Systeme