So verlangt Windows 11 einen kompatiblen Prozessor, UEFI Secure Boot und ein Trusted-Platform-Modul in der
Version 2.0. Wobei es sich beim TPM-Modul nicht zwangsweise um einen physischen Chip handeln muss. Es reicht
auch ein Firmware-TPM (fTPM), das sich im BIOS-Setup aktivieren lässt.
Was ist neu?
Windows 11 IoT Enterprise verfügt über alle Funktionen wie die Vorgängerversion. Darüber hinaus gibt
es einige Besonderheiten. So wurde das User Interface modernisiert. Funktions-Updates werden im jährlichen
Turnus ausgespielt und nicht mehr halbjährlich. Der Support beträgt 36 Monate. USB4 und Wi-Fi 6E werden nun
unterstützt.
Vorteil USB4
USB4 oder USB 4.0 ist eine Hochgeschwindigkeitsschnittstelle mit einer Datenübertragungsrate bis 40 Gigabyte
pro Sekunde. Da USB4 auf dem Thunderbolt-3-Standard basiert, ist USB4 kompatibel mit Thunderbolt-3 und den
Vorgänger-USB-Standards. Unterstützt werden verschiedene Daten- und Display-Protokolle, sodass sich über den
Typ-C-Port zum Beispiel externe Grafikkarten oder 4K-Monitore anschließen lassen.
Vorteil Wi-Fi 6E
Der neue WLAN-Standard erweitert das Frequenzband auf 6 GHz. Eine theoretische Geschwindigkeit von 2,3
Gbit/sec ist möglich, sodass Echtzeitanwendungen ausgeführt werden können. Auch die Netzwerkverbindung wird
zuverlässiger, da es kaum Störquellen im 6-GHz-Kanal gibt.
Nachteil Multi-App-Kiosk-Modus
Zahlreiche Anwendungen basieren auf dem Kiosk-Modus. Windows lässt sich so einrichten, dass die
Funktionalität eines Geräts entweder auf eine einzelne oder auf mehrere Anwendungen beschränkt wird. Dazu
bietet Windows verschiedene Varianten an – die Custom Shell, den Single-App-Kiosk-Modus und den
Multi-App-Kiosk-Modus. In der neuen Windows-11-IoT-Enterprise-Version ist der Multi-App-Kiosk-Modus noch
nicht verfügbar, ist aber für künftige Updates geplant.
LTSC-Version für Embedded-Anwendungen
Bei Embedded-Anwendungen kommt überwiegend die LTSC-Version zum Einsatz, die aber für Windows
11 IoT Enterprise noch nicht veröffentlicht ist. Und bislang gibt es auch kein Release-Datum. Was
zeichnet die LTSC-Version aus? LTSC bedeutet Long-Term Servicing Channel. Das heißt, diese Version ist
10 Jahre lang verfügbar.
Darüber hinaus gibt es weitere entscheidende Vorteile: Die LTSC-Version erhält
keine Funktions-, sondern nur Security-Updates und sogar diese Updates können deaktiviert werden.
Andererseits bietet die LTSC-Version zusätzliche Funktionen durch die Lockdown Features. Dahinter
verbergen sich Anwendungen, die vor allem im industriellen Umfeld sehr nützlich sind wie Shell
Launcher, Unified Write Filter, AppLocker, USB Device Policy, Device Guard, BitLocker und Language Packs.
Warum also umsteigen?
Ein Umstieg auf Windows 11 macht dann Sinn, wenn WLAN6E oder USB4 benötigt werden. Compmall bietet eine
Reihe an Panel PC, Embedded PC, Mainboards und Embedded Boards, die Windows 11 unterstützen. Aber auch hier
ist es in vielen Fällen ratsam, auf Windows 11 IoT Enterprise in der LTSC-Version zu warten. In allen
anderen Fällen ist Windows 10 IoT Enterprise LTSC 2021 vorzuziehen.
Windows 10 IoT Enterprise 2021 LTSC
Im letzten Jahr hat Microsoft eine letzte Version von Windows 10 IoT Enterprise LTSC herausgebracht, mit
einigen Verbesserungen. So erlaubt es die Funktion Dual Application Focus, dass zwei Nutzer an zwei
verschiedenen Geräten simultan an der gleichen Anwendung arbeiten. Beispiel: Der Kunde kann schon seine
Bezahlkarte einlesen, während der Kassierer noch die Waren scannt.