Die gesamte Linux-Landschaft lässt sich in zwei Zielsegmente unterteilen: Enterprise-Geräte und Embedded-Geräte.
Die Grenzen zwischen Information Technology (IT) und Operational Technology (OT) verwischen zunehmend. Ein
Vorteil des Linux-Ökosystems ist, dass nicht alle Anwendungen mit einer „Einheitsgröße“ abgedeckt werden müssen
Enterprise-Linux
Bei Linux-Betriebssystemen denkt man oft an Enterprise-Linux-Lösungen wie z. B. Red Hat oder Ubuntu. Entwurf und
Kompilierung der Betriebssystem-Umgebung liegen beim Anbieter des Betriebssystems. Der Anwender kann lediglich
eine Konfiguration oder Version auswählen, zusätzliche Softwarepakete installieren und die administrative
Konfiguration einzelner Funktionen vornehmen. Die Systeme sollen in einer rein binären Umgebung durch
IT-Fachkräfte und normale User eingesetzt werden. Viele Distributoren bieten langfristigen Support an,
allerdings nur für Standard-Komponenten wie beispielsweise unmodifizierte Software und den Einsatz in einem
normalen, für die Zielplattform typischen Rahmen und für Anwendungsfälle mit relativ kurzen Produktlebenszyklen,
also z. B. drei bis fünf Jahre.
Es gibt auch Enterprise-Spezialsysteme, die für den Einsatz mit Universalkomponenten ausgelegt sind. Sowohl
Project Atomic und Ubuntu Core verwenden eine kleine Teilmenge der Standardkomponenten aus ihren
Enterprise-Basisbetriebssystemen. Diese Komponenten schaffen eine ausreichend funktionale Umgebung, in der ein
IT-Administrator andere Spezialsoftwarepakete oder -Container installieren kann. Viele diese Container stellen
den Systemanwendern spezifische Dienste zur Verfügung. Trotz der anwendungsspezifischen Kernumgebung lässt sich
das System also mithilfe von Containern erweitern und für Universalanwendungen anpassen.
Hybrid aus Enterprise- und Embedded-Linux
Irgendwo zwischen Enterprise- und Embedded-Linux liegen in Eigenregie erstellte bzw. kundenspezifische
Enterprise-Distributionen. Viele basieren auf einem Fork einer in der Community entwickelten Distribution.
Anwender bekommen so fälschlicherweise den Eindruck, man könne Unterstützung aus einer Community bekommen. Doch
in der Realität kann sich derjenige, der diesen Fork erstellt hat, nicht auf die zugrundeliegende Distribution
stützen, die in der Community entwickelt wurde – die Community war letztlich nicht in die Erstellung, Anpassung
oder Anwendung dieses speziellen Forks der Community-Distribution involviert.